Biden: Trump ist das Virus

Bei vielen Staaten kann man, basierend auf Tradition, konsistenten Ergebnissen vergangener Wahlen und Umfrageergebnissen recht sicher darauf schließen, welcher Partei ihre Stimmen zufallen werden. Bei anderen ist das Ergebnis noch nicht so vorhersehbar, sie stehen sozusagen auf der Kippe, und werden deshalb Swing States genannt. Im Endspurt vor der Wahl konzentrieren sich die Kampagnen der Kandidaten hauptsächlich auf diese Swing States, und versuchen, an die dortigen Einwohnerinnen und Einwohner zu appellieren und sie zu überzeugen.  

Biden weist dabei erneut auf die Weise hin, wie der Präsident mit der Pandemie umgeht, während Trump seinen Gegner als Komplizen Chinas bezeichnet. Es gibt Gerüchte aus dem Weißen Haus, dass sich der Präsident, sollte ein früher Vorsprung für ihn erkennbar sein, als Sieger erklären könnte. Allerdings können die eingegangenen Stimmen aus der Briefwahl, die viel von Demokratischen Wählern in Anspruch genommen wird, erst nach der Wahl gezählt werden, weshalb das Wahlergebnis noch kippen könnte. Es sind bis jetzt fast 100 Millionen vorzeitige Stimmen eingegangen — das entspricht fast 70% der gesamten Wahlbeteiligung der Präsidentschaftswahl von 2016.

Doch nicht nur der Präsidentenposten steht zur Wahl: auch Sitze im Repräsentantenhaus und im Senat sind zu besetzen, und es scheint, als hätten Demokraten eine gute Chance auf eine Mehrheit in beiden Kammern. Das Repräsentantenhaus hat bei der Midterm-Wahl 2018 eine Demokratische Mehrheit erreicht. Zuvor waren beide Kammern jedoch überwiegend Republikanisch. Die Gewaltenteilung des US-amerikanischen Systems gibt vor, dass der Kongress Bestimmungen des Präsidenten blockieren kann; eine Mehrheit der gegnerischen Partei kann es dem Präsidenten also schwerer machen, seine Vorhaben auszuführen.