Schwarz-Grün verliert an Zuspruch
Die Analyse der Meinungen von Wählerinnen und Wählern, also die Befragung eines Teils der Bevölkerung, aus der sich (im Idealfall) die Meinung der gesamten Bevölkerung erschließen lässt, hat sich seit ihrer Einführung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich verändert.
Schon 1936 wurde ein Stichprobenverfahren bei repräsentativen Gruppen der Bevölkerung der USA eingeführt und erfolgreich von George Gallup eingesetzt, um die bevorstehende Wahl des damaligen Präsidenten vorauszusagen.
Heutzutage sind Umfrageergebnisse nicht nur omnipräsent in den Medien, sondern man bedient sich auch der Macht moderner statistischer Methoden. Die Anforderungen, um diese verschiedenen Methoden zu besprechen, sind rein mathematisch, aber gute Statistikerinnen und Statistiker bezeichnen im Allgemeinen ihre Arbeit auch als eine Kunst.
Allein der Einsatz des Internets, um erst einmal die Meinung der Wählerinnen und Wähler zu erfassen, konkretisiert die Sache enorm. Allerdings verleitet dies auch zu unsinnigen Meinungserhebungen. „Welchen SARS-CoV-2 Impfstoff halten Sie für am effektivsten?“ Aus dem Bauch heraus lässt sich diese Frage wohl kaum beantworten – nicht ohne Studien. „Ist HIV ein Retrovirus, weil es in den 80ern entdeckt wurde?“ Nun ja, manche Meinungen sind einfach falsch.
Insofern sind Wahlphasen wohlmöglich eine der vertretbarsten Zeiten für Meinungsumfragen. Am Ende des Tages sind Wahlen ja auch nichts anderes. Inwiefern diese Umfrageergebnisse aber in einem laufenden Wahlkampf die Meinungen von Wählerinnen und Wählern beeinflussen? – inwiefern sie unsere Meinungen beeinflussen sollten? – um diese Fragen zu beantworten, bedarf es wohl weiterer Umfragen.
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