Mali weist Kritik an möglichem Söldner-Einsatz zurück
Die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali, auch MINUSMA (Abk. aus dem Französischen), ist seit 2013 im Land präsent. Der ursprüngliche Einsatz kam als Resultat eines Aufstands im Land im Jahre 2012, ausgehend von dem Volk der Tuareg, zustande. Die Tuareg sind ein ca. 4,2 Mio. Menschen großes Nomadenvolk. Nach über 140 Jahren Kolonialismus und Postkolonialismus sind die Tuareg ein Volk ohne eigene Ländergrenzen. Die meisten von ihnen leben in einem Teil Westafrikas der sich aus Regionen von Niger, Mali, Burkina Faso, Algerien, Libyen und Nigeria zusammenschließt. Mithilfe der militanten islamistischen Gruppe Ansar Dine haben die Tuareg 2012 die drei größten Städte Malis eingenommen, die unabhängige Region Azawad ausgerufen und ihre Offensive damit beendet.
Als die Verhandlungen mit Ansar Dine über die politische Organisation der Regionscheiterten, führte dies zu weiteren schweren Gefechten im Land. Auf Bitte der malischen Regierung kamen im Januar 2013 französische Streitkräfte ins Land, um die verlorenen Gebiete von den Islamisten zurückzuerobern. Seitdem gab es heftige Uneinigkeiten im Land, inklusive mehrerer Wahlen, Anschläge, Gefechte, sowie coup d’états sowohl im Jahr 2020 als auch im Jahr 2021.
Insgesamt befinden sich im Rahmen der Mission 18.168 Abgesandte im Land, 15.209 davon uniformiert. Auch die Bundeswehr hat seit Beginn des Einsatzes im Jahr 2013 stetig Soldaten dort stationiert. Im aktuellen Mandat beläuft sich das Deutsche Einsatzkontingent auf ca. 1.100 Soldaten. „Der Hauptauftrag des Deutschen Einsatzkontingentes ist die Bereitstellung von Aufklärungsergebnissen für die Vereinten Nationen.“ So steht es auf der Website der Bundeswehr. Damit einher geht auch ein Schießbefehl zur eigenen Selbstverteidigung oder zur Verteidigung anderer.
Das Budget der Kampagne von 07/21-06/22 beläuft sich zunächst auf 1.262.194.200 USD.
Im aktuellen Wahlkampf beziehen Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) nun harte Stellung zu potenziellen russischen Söldnern, die die malische Regierung wohlmöglich zur militärischen Unterstützung im Land angeheuert hat. Bestätigt ist davon offiziell allerdings noch nichts.
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