Kampf um die besten Plätze
Das kennt man: Am Anfang des Schuljahres, beim Erstbetreten eines jeden Klassenzimmers, wird erst einmal die Sitzordnung verteilt. Ich möchte neben ihr sitzen und auf keinen Fall neben ihm. In der Schule gibt es da meist private Beweggründe – nicht aber in der Politik. Hier gelten andere Regeln.
Zunächst einmal sitzen Freunde immer zusammen. Sie wollen – und müssen es sogar –während des Unterrichts miteinander quatschen. Zwischenrufe bei Vorträgen von Klassenkameradinnen und Klassenkameraden sind Berufspflicht und guter Ton. Dafür gibt es sogar Fauststöße von den Kolleginnen und Kollegen.
Die grundlegende Sitzordnung richtet sich nach dem politischen Spektrum von links über die Mitte bis nach rechts. Das nannte schon der Unions Politiker Reddemann 1975 “politische Gesäßgeographie“. Heute benutzt ein FDP-Abgeordneter denselben Begriff und wendet damit ein, dass seine Partei schon zu lange zu weit rechts sitzt (zu nah an der AfD). Doch auch der Begriffsaustausch ist ein (kleines) Indiz dafür, dass Positionen auf diesem arbiträren Parteienspektrum so leicht austauschbar sind wie Sitzplätze.
Mehr in der F.A.Z
Neueste Beiträge
- Der Rolls-Royce unter den KI-Agenten: Salesforce revolutioniert mit Agentforce
- Deutschland verliert den Anschluss im KI-Wettrennen
- Mehr als ein statistischer Papagei: Wie ChatGPT das Potenzial der KI neu definiert
- OpenAI greift an: Neue Suchmaschine für die digitale Zukunft
- Erste Bildungsministerkonferenz setzt auf Digitalisierung – doch die Finanzierung stockt