
Frischer Wind im Parlament
Kann der Bundestag so facettenreich sein wie die Bundesrepublik? Vermutlich nein – zumindest nicht bei der jetzigen Anzahl an Abgeordneten. Sollten deshalb aber primär urdeutsche Silberrücken das Parlament ausmachen? Natürlich nicht. Sind sie geeignete „Vertreter des ganzen Volkes“ (§38GG)? Vermutlich nicht.
Die steigende Zahl der Abgeordneten im Bundestag seit 1949 ermöglicht eine immer feingliedrigere Repräsentation im Parlament. Der Altersdurchschnitt sinkt. Die Kulturkreise der Abgeordneten diversifizieren sich sogar langsam. Warum aber sind immer noch 70% der Abgeordneten im Bundestag Männer und nur 30% Frauen? Das Entspricht zwar der Frauenquote für Aufsichtsräte in Deutschland, ist aber nicht einmal ansatzweise repräsentativ für die deutsche Demographie – auch wenn man zumindest sagen kann, dass es besser funktioniert als in der Unternehmenswelt.
Doch warum mahnt Wolfgang Schäuble (CDU/CSU), man solle nicht „Repräsentation mit Repräsentativität“ verwechseln? Inwiefern ist dieser 20. Bundestag anders als der 19.? Und was meint Bärbel Bas dazu, die Frau, die Wolfgang Schäuble soeben als Bundestagspräsidentin abgelöst hat?
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