Recherche
Meinungsbildung basiert in unserer heutigen Informationsgesellschaft zum großen Teil auf den Informationen, die wir im Internet finden. Recherchieren und gefundene Informationen kritisch bewerten und einordnen zu können ist dabei ein wichtiges Instrument, um Schülerinnen und Schülern bereits im jungen Alter eine Orientierung zu geben. Eine gezielte Internetrecherche erfordert Erfahrung und ein gesundes Einschätzungsvermögen.
Durchführung
Schritt 1: Suchen
Der erste Anlaufpunkt für eine Internetrecherche ist die Suchmaschine. Sie findet gezielt die Internetseiten, die das Gesuchte thematisieren.
Schlagworte: Für eine effektive Recherche sind passende Schlagworte unerlässlich. Sie sollten gut überlegt und spezifisch auf das Thema bezogen sein.
Operatoren: Um ein möglichst präzises Suchmaschinenergebnis zu erzielen, eignet sich die Kombination von Suchwörtern. Werden sie in Anführungszeichen gesetzt, werden sie nicht einzeln, sondern als Wortgruppen auf den Internetseiten gesucht. Mit einem Minuszeichen vor einem Wort kann man diese in den Ergebnissen ausschließen. Das Zeichen „~“ unterstützt die Suche nach Synonymen.
Auswahl der Ergebnisse: Die Ergebnisliste ist nach Relevanz der gefundenen Seiten sortiert. Allerdings bezahlen einige Seiten dafür, ganz oben auf der Ergebnisliste zu erscheinen. Diese sind als „Anzeige“ markiert. Es handelt sich hier also nicht unbedingt um die beste Quelle für den Suchbegriff, und die Suchmaschine bekommt für jeden Klick Geld vom Seitenbetreiber – hier steht also nicht die Information, sondern ein Geschäftsmodell im Vordergrund.
Schritt 2: Ergebnisse einordnen
Relevante Internetseiten sollten aufmerksam analysiert werden; oft liest man nicht nur in, sondern auch zwischen den Zeilen, ob es sich um einen seriösen und glaubwürdigen Absender handelt.
Autor/Urheber: Wird ersichtlich, von wem die Seite bzw. der Beitrag stammt? Lässt sich über eine gesonderte Recherche gegebenenfalls etwas über die Autorinnen und Autoren herausfinden? Anhand von anderen Beiträgen lässt sich oft die Gesinnung der Autorin/des Autors und damit auch die Agenda hinter dem Geschriebenen einschätzen.
Impressum: In Deutschland besteht Impressumspflicht. Jede Internetseite hat daher ein Impressum, zu dem man meist über das Menü oder die Fußzeile navigieren kann. Hier steht, wer für den Inhalt verantwortlich ist.
Gestaltung: Die Gestaltung der Seite gibt oftmals Aufschluss über die Seriosität der Veröffentlichenden. Verwendete Bilder sollten mit Quellen belegt werden und passend zum Text sein. Lebt die Seite mehr von aufmerksamkeitsheischenden Gestaltungselementen und/oder Werbebannern als von Informationen in Textform, sollte man lieber Abstand davon nehmen.
Inhalt: Sind die Inhalte sachlich oder eher emotional dargestellt? Informationen sollten so objektiv wie möglich beschrieben werden. Gibt der Verfassende eine persönliche Meinung ab, sollte die auch als solche kenntlich gemacht werden. Wie viel Arbeit und Zeit in einen Text geflossen sind, erkennt man anhand einer gut durchdachten Struktur und nachvollziehbaren Schlussfolgerungen, aber auch daran, ob es viele Rechtschreib- und Grammatikfehler gibt. Das Geschriebene sollte nicht ungefiltert aufgenommen, sondern mit bereits bekannten oder auf anderen Seiten recherchierten Informationen abgeglichen werden. Quellen und Verweise für das Geschriebene sind ein guter Indikator für die Seriosität des Textes.
Aktualität: Ein prüfender Blick aufs Veröffentlichungsdatum eines Beitrags lohnt sich. Hier kann man erkennen, ob Informationen vielleicht sogar veraltet sind, weil sie ein aktuelles Ereignis beispielsweise gar nicht berücksichtigen konnten.
Schritt 3: Ergebnisse auswerten
Sammeln und Filtern: Es sollte stets nicht nur eine Internetseite konsultiert werden. Eine gute Recherche basiert auf vielen Quellen. Man sollte sich schon die Zeit nehmen, mindestens zehn Internetseiten zu beachten – am besten welche, die man auch über verschiedene Suchbegriffe gefunden hat.
Vergleichen und Bewerten: Vergleicht man die recherchierte Informationen miteinander, kann man sie gegenüberstellen und schnell Falschmeldungen erkennen. So lässt sich auch das Wichtige (und Richtige!) zum Thema herausfiltern.
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