Drittes Fachgespräch | Der Weg der Lebensmittel
Am dritten Fachgespräch zum Wettbewerb „Der Weg der Lebensmittel“ nahmen 150 Schülerinnen und Schüler teil. Der Schwerpunkt dieses Gesprächs lag auf den Bereichen Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Lieferkette.
- Diskussionsrunde: Lieferkettengesetz
- Ein deutsches Lieferkettengesetz (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz = LkSG) ist bereits ratifiziert.
- Das Lieferkettengesetz beruht auf den „Guiding Principles on Business and Human Rights“ der Vereinten Nationen
- Es gibt auch einen Entwurf für ein Lieferkettengesetz der Europäischen Union. Dann gilt zu prüfen, wie es in nationales Recht übersetzt werden kann und auch, wie genau mögliche Folgen bei Verstößen aussehen können.
- Viele Unternehmen setzen sich gerade intensiv damit auseinander, was diese Lieferkettengesetze für sie genau bedeuten, was sie tun müssen, um ihnen nachzukommen und welche Herausforderungen in der Umsetzung bestehen.
Weitere Informationen sowie einen F.A.Z.-Artikel rund um das Thema Lieferkettengesetzt finden Sie in unserem Unterrichtsmaterial „Der Weg der Lebensmittel“ auf fazschule.net.
- Diskussionsrunde: Menschenrechtsverletzungen innerhalb der Lieferkette
- Für einen Händler ist es eine große Herausforderung, alle Verzweigungen einer Lieferkette in allen Fällen vollends nachzuvollziehen. Viele Handelsunternehmen haben dazu Sorgfaltspflichtenprozesse etabliert. Diese umfassen Maßnahmen, um etwa die Einhaltung von Menschenrechten oder Arbeitsbedingungen in möglichst allen Teilen der Lieferkette zu kontrollieren.
- Hinter einem Verstoß gegen die Menschenrechte, wie beispielsweise dem Einsatz von Kinderarbeit, stecken oftmals weitere Missstände, die durch ein einfaches Verbot noch nicht gelöst sind.
- Der Anspruch von Unternehmen, Verantwortung entlang der Lieferkette zu übernehmen, kann die Verantwortlichen in manchen Fällen auch vor komplexe ethische Dilemmata stellen. Wenn Unternehmen beispielsweise Verträge aufgrund von Verstoßen kündigen, können sie nicht mehr darauf einwirken, die Missstände zu lösen. Das kann manchmal sogar zu einer Verschärfung der Probleme führen.
Exkurs „Verpackungsmaterial“:
- Ein Verzicht auf Verpackungen ist nicht immer ohne weiteres möglich.
- Verpackungen sind wichtig für die Lebensmittelsicherheit und haben einen sehr positiven Effekt auf die Haltbarkeit von Obst und Gemüse. Der Verzicht auf Verpackung erschwert dann beispielsweise auch die Weitergabe nicht mehr verkaufsfähiger Produkte an gemeinnützige Empfänger, z. B. die Tafeln.
- Zudem greifen Verbraucher:innen häufig aus Hygienegründen lieber zu verpackten Lebensmitteln.
- Wenn Verpackungen nicht vermeidbar sind, gilt es dafür zu sorgen, dass die verwendete Verpackung recyclingfähig ist und etwa wiederverwendet oder als Füllmaterial genutzt werden kann. Plastikverpackungen können auch durch Verringerung der Plastikdichte reduziert werden.
- Diskussionsrunde: Regionalität
- Vielen Händler achten darauf, saisonale Produkte möglichst regional einzukaufen, beispielsweise indem Obst und Gemüse im selben Bundesland oder zumindest angrenzenden Bundesland angebaut und verkauft wird.
- Der Begriff „regionale Lebensmittel“ ist rechtlich nicht genau definiert.
- Der Discounter ALDI Nord hat beispielsweise einen eigenen Leitfaden für die Definition von regionalen Lebensmitteln entwickelt: AN_Local-food-guideline_DE.pdf (aldi-nord.de)
- Der Begriff der Regionalität wird oftmals eng mit Nachhaltigkeit verbunden, da er kürzere Transportwege und kleinere Umwelteinflüsse impliziert.
- Vielen Kund:innen ist es zunehmend wichtiger, woher Produkte stammen. Um das transparent zu machen, lassen sich Lebensmittelhändler verschiedene Möglichkeiten einfallen. Bei ALDI Nord können Kund:innen mit Hilfe eines Transparenzcodes nachvollziehen, woher die Produkte stammen. Trotzdem nutzen nur sehr wenige regelmäßig die Codes, um sich über die Produkte zu informieren.
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